SAMSTAG
Das Frühstückbuffet heute im Hotel war reichhaltig und lecker! Die Wurst könnte sogar eine Vegetarierin in Versuchung führen (Hat sie aber nicht!)!
Michael machte eine Radtour zur Westerplatte. Hier wurde damals von Deutschland der erste Schuss zu Beginn des 2. Weltkrieges abgegeben.
Das Frühstückbuffet heute im Hotel war reichhaltig und
lecker! Die Wurst könnte sogar eine Vegetarierin in Versuchung führen (Hat sie
aber nicht!)!
Michael machte eine Radtour zur Westerplatte. Hier wurde damals von Deutschland der erste Schuss zu Beginn des 2. Weltkrieges abgegeben.
Das Gelände selber ist wenig spektakulär: Ein paar (teilweise kaum lesbare) Schautafeln, einige zerstörte Bunkerreste und ein Denkmal aus dem Jahr 1966 in üblen neo-sozialistischen Stil vermitteln nur einen eingeschränkten Eindruck und das eher minimalistische "Museum" hilft auch kaum weiter. Dabei hat dieser Ort eine sehr große Bedeutung für das polnische Nationalbewusstsein. Und historisch gibt es wohl nur wenige vergleichbare Orte, was den II. Weltkrieg betrifft. Aber zumindest kann man ein ungefähres Gefühl bekommen, was damals an diesem 01.09.1939 um 4.48 Uhr (und nicht um 5,45, wie am selben Tag in der verlogenen Reichstagsrede behauptet wurde) von der "Schleswig-Holstein" und ihren mitgebrachten 250 Marinesoldaten ausgelöst wurde (und das Schiff kam zu einem "Höflichkeitsbesuch bereits am 25.08. dort an - das muss man sich mal vorstellen!).
Dann holte Michael mich gegen 11.00 Uhr zu einem
Stadtrundgang ab.
Gdansk ist wirklich sehenswert. Überall gibt es etwas zu sehen und zu entdecken. Quirliges Leben herrscht hier, wozu natürlich auch die vielen Touristen aus aller Herren Länder beitragen. (Bei uns im Hotel sind etliche junge US-Soldaten).
Zunächst gingen wir durch die "Ulica Mariacka", der sogenannten "Bernsteinstraße", einer der schönsten Straßen Danzigs. Hier gibt es nicht nur wunderschöne Häuserfassaden, sondern auch viele Geschäfte mit Schmuck aus Bernstein und andere Kunstgegenstände aus diesem Material.
Wir kauften nichts, trotzdem war es sehenswert!
Der Lange Markt mit dem Grünen Tor an einem Ende und dem Rechtstädter Rathaus am anderen, der Neptunbrunnen (seit 1633) mit dem Artushof daneben, das Goldene Haus - alles Beispiele für die wunderschöne Architektur Danzigs und Zeugnis der Hansezeit.
Die Bürgerhäuser sind häufig sehr schmal und hoch mit
Treppengiebeln.
Und das ist längst nicht alles! Aber ich würde den Rahmen
des Blogs sonst sprengen!
Wenn man sich vorstellt, dass fast alle Sehenswürdigkeiten der Stadt 1945 zerstört worden sind und wieder rekonstruiert werden mussten, kann man das kaum glauben, so "authentisch" sieht das aus!
Irgendwann steht man dann an der Uferpromenade des Flusses Mottlau (Motlava).
Auch hier wieder munteres Treiben, Restaurants, schöne
Ausblicke.
Das Krantor ist ein Wahrzeichen der Stadt und erinnert
(zumindest mich) ein bisschen an den Alten Kran in Lüneburg!
Unser Ziel war das Museum des Zweiten Weltkrieges, das nicht weit entfernt von der Altstadt seinen Sitz hat.
Es wurde nach 8jähriger Planungs- und Bauzeit 2017 eröffnet.
Der Museumsbau ist sehr modern, ein 40 Meter hoher
vierseitiger Kubus, der schräg aus dem Boden ragt. An der oberen Seite mit viel
Glas.
Die Ausstellung befindet sich im Untergeschoss. Oben sind Büros, Konferenzräume und ein Café.
Inhalt der Ausstellung ist der Zweite Weltkrieg mit seinen vielen Facetten.
Das aber nicht ausschließlich bezogen auf die polnische
Bevölkerung, sondern weltweit.
Also der Nationalsozialismus mit dem sich immer weiteren
Steigerung des Terrors und der Zerstörung/Vernichtung.
Auch die Widerstandsbewegung konzentriert sich nicht nur auf
Polen. Beispielsweise wird auch die "Weiße Rose" erwähnt.
Faszinierend auch die Idee, das Wohnzimmer einer Familie
vor, während und nach Beendigung des Krieges zu zeigen!
Viele sehr interessante Exponate, zum Glück auch auf
Englisch. Alles gut zu verstehen. Einen Audioguide haben wir uns aber
geschenkt.
In diesem sehr bewegenden Museum hielten wir uns bestimmt 3
Stunden auf.
Dann liefen wir langsam zurück (es sah nach Gewitter aus), kauften uns noch ein bisschen Kuchen (leider recht trocken) und legten eine Pause ein, bevor wir zur Abendstimmung nochmal an die Mottlau gingen.
Ein schöner Tag und ganz ohne den angekündigten Regen!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen